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AutorenbildJulia Bauer-Huppmann

Ein Lehrerwechsel kann wehtun, muss aber nicht...

Aktualisiert: 11. Okt.

Gedanken zur Unterrichtsbeziehung im künstlerischen Einzelunterricht


Für Studierende im Fach Gesang war es noch vor wenigen Jahren sehr problematisch, wenn Unstimmigkeiten im künstlerischen Einzelunterricht auftraten und sie in eine andere Gesangsklasse wechseln wollten. In einer solchen Situation waren große Schwierigkeiten zu erwarten. Manche Lehrende waren bei einem Lehrerwechsel sehr betroffen und reagierten ärgerlich oder gar wütend. Viele Studierende hatten Angst, von den Lehrerinnen oder Lehrern, deren Gesangsklasse sie verlassen hatten, bei Prüfungen schlecht bewertet oder bei wichtigen Personen diskreditiert zu werden. Häufig entschieden sie sich dann, „offiziell“ bei ihrem Lehrer bzw. bei ihrer Lehrerin zu bleiben und lieber teure Privatstunden zu nehmen.


Studierende der Generation Z

Die Situation heute stellt sich anders dar. Heute studiert an den Musikhochschulen und Kunstuniversitäten die weltoffene Generation Z, die weit weniger angepasst ist als beispielsweise die Generation der Babyboomer. Es handelt sich dabei um Jugendliche und junge Erwachsene der Geburtenjahrgänge 1996 bis 2009. Für sie ist „Freiheit und Unabhängigkeit in der individuellen Lebensführung“ äußerst wichtig [1]. Als „Digital Natives“ [2] sind sie in der digitalen Welt aufgewachsen und sie haben damit ihren Vorgängergenerationen vieles voraus. Sie gelten als selbstbewusst und fordern „die für sie passenden Rahmenbedingungen“ [3]. In den Medien werden sie oft auf das Klischee „Lebenslustmaximierung “ [4] reduziert. Dabei besitzen sie lediglich eine andere Wertehaltung als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger: Sie wollen ein selbstbestimmtes Leben führen, wünschen sich eine „persönliche Weiterentwicklung“ [5] und können dabei extrem leistungsstark sein.

Vor diesem Hintergrund ändern sich auch die Bedingungen im künstlerischen Einzelunterricht. Da die jetzigen Studierenden eine andere Lebenseinstellung als die vorhergehenden Generationen haben, gestalten sie kritische Situationen anders als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger. An den meisten postsekundären Bildungseinrichtungen (Musikhochschulen, Musikuniversitäten, Konservatorien, Fachhochschulen etc.) ist Hospitieren mittlerweile ein Teil des Curriculums, wodurch die Studierenden Einblick in andere künstlerische Gesangsklassen nehmen können. Lehrer- bzw. Klassenwechsel finden viel häufiger statt. Die Lehrenden sind pädagogisch breit ausgebildet und Teamteaching ist in aller Munde. Das Unterrichtssystem ist transparenter und durchlässiger.

Dennoch treten manchmal auch heute noch Probleme und Konflikte auf, wenn Studierende in andere Hauptfachklassen wechseln. Dies ist nicht ganz überraschend, da der Beruf und damit auch die Berufsausbildung von Künstlerinnen und Künstlern stark von Emotionen geprägt ist. Der Unterricht im Bereich von Kunst und Musik folgt jedoch, wie jedes andere Unterrichtssetting, klaren Regeln.


Künstlerischer Unterricht im Lichte einer professionellen Arbeitsbeziehung


(a) Leistung gegen Bezahlung:

Auch wenn es nüchtern klingen mag: künstlerischer Unterricht findet gegen Entgelt statt. Die Lernenden bezahlen an die Lehrenden ein Honorar (Honorarnote, Musikschulgeld oder Studiengebühr) und die Lehrenden erteilen im Gegenzug dafür Unterricht. Dies bedeutet für die Lehrenden, dass ihre Leistung mit dem Erhalt des entsprechenden Gehaltes bzw. Honorars [6] abgegolten ist. Sie müssen keinen zusätzlichen kostenlosen Unterricht erteilen oder länger unterrichten, weil der Studierende bzw. die Studierende es „braucht.“ Die Studierenden sind ihnen mit Entrichtung des Honorars ebenfalls nichts mehr schuldig. Sie können erwarten, dass ihre Lehrpersonen den Unterricht mit hoher Verantwortung und Können erteilen, dass sie sich fortbilden und ihnen den bestmöglichen Unterricht zuteilwerden lassen. Sie haben Anspruch auf so viel Unterricht, wie mit ihnen vereinbart bzw. von ihnen bezahlt wurde.


(2) Professionelle Distanz:

Aufgrund der naturgemäß hohen Emotionalität der künstlerischen Arbeit bei gleichzeitig intensiver Arbeit an der Funktionsweise des Körpers (Atmung, Haltung, Stimmfunktion etc.) kann eine körperliche und psychische Nähe zwischen Lehrenden und Lernenden entstehen. Hier ist es wichtig, die professionelle Distanz zwischen den Beteiligten klar zu definieren und darauf zu achten, dass die persönlichen Grenzen des Anderen bzw. der Anderen gewahrt bleiben. Der Schutz der Grenzen obliegt dabei den Lehrenden. Wie in der Psychotherapie, in der eine strenge Regulierung des Naheverhältnisses gesetzlich verankert ist („Abstinenzgebot“), dürfen Lehrende im Bereich der Kunst die pädagogische Beziehung, die ein Abhängigkeitsverhältnis ermöglichen könnte, „nicht zur Befriedigung eigener Interessen und Bedürfnisse“ missbrauchen [7]. Private Beziehungen während der gemeinsamen Arbeit sind absolut tabu [8]. Um eine förderliche Unterrichtsbeziehung zu gewährleisten, sollten Lehrende und Studierende nicht gegenseitig in Verbindlichkeiten geraten. Dies bedeutet, dass die Studierenden in ihrer Lehrerwahl frei bleiben müssen und von ihren jeweiligen Lehrpersonen emotional nicht verpflichtet werden sollten, in der jeweiligen Gesangsklasse zu bleiben. Gleichzeitig muss es auch den Lehrenden freistehen, eine Arbeitsbeziehung zu beenden, wenn sie es für richtig halten.


(3) Selbstverantwortlichkeit der Studierenden: 

Im künstlerischen Einzelunterricht sollten die Studierenden davon ausgehen können, dass ihre Lehrpersonen sich fortbilden und sie ihnen im Unterricht alles vermitteln, was sie brauchen, um in ihrer Profession voranzukommen. Gleichzeitig können sie erwarten, dass der Unterricht in einem geschützten, nicht übergriffigen Umfeld stattfindet. Sie entscheiden, ob der Unterricht für sie passt und bestimmen selbst, ob und wieviel sie üben. Die Studierenden sind den Lehrenden zu nichts verpflichtet, was über eine professionelle Arbeitsbeziehung hinaus geht. Die Entscheidung, bei ihrer Lehrperson zu bleiben oder in eine andere Gesangsklasse zu wechseln, steht ihnen frei. Es liegt jedoch in ihrer eigenen Verantwortung, das im Unterricht Gelernte umzusetzen. Ihr Unterrichtsfortschritt hängt damit nicht nur von den Lehrpersonen ab. Es liegt vielmehr an den Studierenden selbst, sich (unter dem Eindruck des im Unterricht Gelernten) intensiv in die wichtigen Themenbereiche ihrer Stimme einzuarbeiten. Es ist nicht die „Schuld“ der Lehrenden, wenn Studierende zu wenig üben oder sich zwischen den Stunden zu wenig mit ihrer Stimmfunktion beschäftigen. Die Studierenden sind letztlich selbst dafür verantwortlich, wie sie das Potenzial ihrer Karriere entwickeln.


Gute Gründe für einen Lehrerwechsel

Wenn eine Unterrichtsbeziehung gut funktioniert, bedarf es keines Lehrerwechsels. Der Satz „Never change a winning team“, der auch in Künstlerkreisen präsent ist, hat absolute Gültigkeit. Es gibt dennoch Gründe, die einen Lehrerwechsel empfehlenswert machen könnten:


(1) Persönliche Probleme zwischen Studierenden und Lehrenden

Wenn persönliche Probleme oder Differenzen zwischen Studierenden und Lehrenden auftreten, die durch Gespräche nicht zu lösen sind, ist es im künstlerischen Einzelunterricht sinnvoll, die Unterrichtsbeziehung zu beenden, denn es ist fraglich, ob in einer problembeladenen Eins-zu-Eins-Beziehung ein Unterrichtsfortschritt erzielt werden kann.


(2) Langjährige Unterrichtsbeziehung

Oft verharren Lehrende und Studierende über viele Jahre hinweg in derselben Unterrichtsbeziehung, weil die Zusammenarbeit erfolgreich und zufriedenstellend ist. Trotzdem könnte es für die zukünftigen professionellen Sängerinnen und Sänger wichtig sein, möglichst breit ausgebildet zu sein und auch andere Lehr-Perspektiven kennenzulernen. Bei stabil entwickelter Technik ist es durchaus förderlich, wenn die angehenden Künstlerinnen und Künstler zusätzliche technische und künstlerische Impulse in einem neuen Unterrichtsumfeld erhalten. Deshalb sollte auch bei günstigstem Verlauf der Unterrichtsbeziehung ein späterer Lehrerwechsel als Option im Raum bleiben.


(3) Unterschiedliche Stimmfächer

Eine männliche Stimme wird nicht nur eine Oktave tiefer als eine weibliche Stimme notiert. Sie besitzt auch einen anderen Klangcharakter [9]. Deshalb kann es für Studierende im Gesangsunterricht bei einer Person des anderen Geschlechtes schwierig sein, den Klang der Stimme des Lehrers oder der Lehrerin auf das eigene Instrument zu übertragen, beispielsweise, wenn ein männlicher Lehrer (Tenor bzw. Bass) eine weibliche Studierende (Sopran bzw. Alt) unterrichtet oder eine weibliche Lehrende einen männlichen Studierenden. In einer solchen Unterrichtskonstellation sollte immer wieder überprüft werden, ob der Student bzw. die Studentin das Gehörte gut genug auf das eigene Instrument übertragen kann und ob ein Unterrichtsfortschritt stattfindet.


(4) Kein Unterrichtsfortschritt

Wenn Studierende über einen längeren Zeitraum keinen Unterrichtsfortschritt zeigen, ist es wenig sinnvoll, die Unterrichtsbeziehung fortzuführen. Es ist in diesem Zusammenhang nicht von Bedeutung, was der Grund für den fehlenden Fortschritt ist, ob die Lehrperson persönlich oder fachlich nicht „passt“ oder ob die betroffenen Studierenden zu wenig an ihrer Stimme arbeiten. Nach einem Lehrerwechsel sollte der Grund für den fehlenden Unterrichtsfortschritt in der neuen Unterrichtskonstellation thematisiert und neubewertet werden.


Ungute Impulse, die einen Lehrerwechsel hervorrufen können


(1) Üble Nachrede durch Kolleginnen und Kollegen

Über die Gründe einer negativen Einflussnahme auf Studierende durch Kolleginnen und Kollegen kann nur spekuliert werden. Egal, ob es Neid ist, mangelnder Selbstwert oder Ängste: Sie alle haben in einem professionellen Arbeitssetting keinen Platz. Es ist macht keinen guten Eindruck, wenn Kolleginnen und Kollegen negativ übereinander sprechen, vor allem, da sie in der Regel voneinander nicht wissen, wie sie wirklich unterrichten.


(2) Üble Nachrede durch Studierende

Es kann auch vorkommen, dass Studierende anderer Klassen negativ über Lehrende sprechen, obwohl sie bei diesen noch nie Unterricht hatten. Wenn sie dann versuchen, ihre Studienkolleginnen und -kollegen davon zu überzeugen, dass ihre jeweiligen Lehrpersonen „nicht gut“ sind, mischen sie sich in Unterrichtsbeziehungen ein, die, ohne diese Einflussnahme, möglicherweise gut funktionieren.


Wie kann ein Lehrerwechsel im künstlerischen Einzelunterricht gut gelingen?

Wenn der Umgang mit möglichen Problemen fair und transparent gestaltet wird, ist das Konfliktpotenzial bei einem Lehrerwechsel gering. Schwierigkeiten treten dann auf, wenn Grenzen nicht gewahrt werden, Kränkungen stattfinden und/oder der Selbstwert von Beteiligten verletzt wird. Deshalb sollten folgende Punkte bedacht werden:


(1) Eine offene und faire Kommunikation ist besser als Geheimniskrämerei:

Beide Seiten, Lehrende und Studierende, sollten bereits vor einem Lehrerwechsel offen miteinander umgehen. Wenn entweder die Lehrpersonen oder die Studierenden zur Einsicht kommen, dass eine weitere Zusammenarbeit keinen Sinn mehr macht, kann in einem fairen Gespräch (idealerweise möglichst frühzeitig) miteinander geklärt werden, ob noch eine Möglichkeit besteht, die Probleme zu beseitigen. Falls die schwierige Situation nicht zu lösen ist, sollten gemeinsam Konsequenzen gezogen werden.


(2) Üble Nachrede spricht sich herum:

Eine Eins-zu-Eins-Unterrichtsbeziehung kann nur im Eins-zu-Eins bewertet werden und bedarf keiner Einflussnahme von außen. Ein förderlicher Lehrerwechsel kann nur dann gelingen, wenn alle Beteiligten bereit sind, ohne „Nachtreten“ auseinanderzugehen. Der Blick nach vorne in eine gute andere Unterrichtskonstellation ist wertvoller als ein negativer Rückblick.


(3) Eine Trennung mit Haltung und Fairness ist unerlässlich:

Für alle Beteiligten, Lehrende und Lernende, bedeutet ein Lehrerwechsel ein Neuanfang. Es ist nicht leicht, anerkennen zu müssen, dass eine künstlerisch-pädagogische Zusammenarbeit nicht gelungen ist oder dass es aus anderen Gründen sinnvoll war, eine Unterrichtsbeziehung zu beenden. Dennoch gehört dies zum Unterrichtsalltag. Die Reflexion der Gründe sollte zeitnah passieren. Beide Seiten haben ein Recht, von der anderen Seite zu erfahren, warum es „nicht gepasst“ hat. Dadurch kann der Unterricht und auch das spätere Miteinander verbessert werden. Die Beendigung einer Unterrichtsbeziehung sollte so gelingen, dass beide Parteien später einander ohne Vorbehalte begegnen können.


(4) Ein Neubeginn mit Haltung und Fairness ist unabdingbar:

Auch das Verhalten der neuen Lehrperson spielt bei einem Lehrerwechsel eine große Rolle. Sie sollte der Versuchung widerstehen, sich auf Kosten der vorhergehenden Lehrperson zu erhöhen, indem sie deren Leistungen schmälert. Es ist auch nicht unbedingt sympathiefördernd, sich mit Leistungen von Studierenden zu schmücken, die in einem vorhergehenden Unterrichtssetting entstanden sind. Darüber hinaus können die Studierenden in einem hohen Maße dazu beitragen, dass ein Lehrerwechsel gelingt, indem sie wertfrei und interessiert in die neue Unterrichtskonstellation eintreten.


Zusammenfassung

Um einen Lehrerwechsel möglichst „schmerzfrei“ gelingen zu lassen, sollten die Studierenden ihre Probleme oder Veränderungswünsche in der ursprünglichen Unterrichtsbeziehung offen kommunizieren. Es wäre günstig, wenn die Studierenden den Lehrenden persönlich ihre Unzufriedenheit bzw. ihren Wunsch nach Veränderung mitteilen, um diesen eine Chance zu geben, dazu Stellung zu nehmen und auf die Situation zu reagieren. Sowohl die Lehrpersonen als auch die Studierenden sollten in einem weiteren Schritt darüber reflektieren, welchen Beitrag sie zur Verbesserung leisten können bzw. vielleicht sogar müssen. Dabei dürfen die Studierenden erwarten, dass die Lehrenden auf ihre Probleme eingehen und ihre Bedenken und Vorbehalte ernst nehmen. Alle Beteiligten sollten versuchen, die problematische Situation zu verbessern und sich im Falle der Notwendigkeit einer Veränderung konstruktiv verhalten.


Kommunikation, Fairness und Reflexion sind demzufolge wichtige Kernkompetenzen des Miteinanders bei einem Lehrerwechsel. Wenn alle Seiten anerkennen, dass die neue Lehrperson nicht notwendigerweise besser ist als die alte, sondern einfach anders, kann womöglich auch leichter akzeptiert werden, dass aus einer solchen Andersartigkeit eine neue, bessere Unterrichtskonstellation entstehen kann.


Grundsätzlich sollte von beiden Seiten üble Nachrede, Bestrafung und Abwertung vermieden werden. Wenn dies gelingt, kann eine Veränderung der Unterrichtskonstellation für alle Beteiligten (bisherige Lehrperson, Studierende, neue Lehrperson) weitgehend problemlos erfolgen.

 

Checkliste für betroffene Studierende

Checkliste für Lehrende, deren Gesangsklasse verlassen wird

Checkliste für die Lehrenden der „neuen“ Gesangsklasse

1.) Wenn Du nicht zufrieden mit Deinem Unterricht bzw. Deinem Unterrichtsfortschritt bist, sprich Deinen derzeitigen Lehrer bzw. Deine derzeitige Lehrerin rechtzeitig darauf an.

 

2.) Überlege ernsthaft, was Dein eigener Anteil sein könnte, um die schwierige Situation zu verändern.

 

3.) Gib Dir und Deinem derzeitigen Lehrer bzw. Deiner derzeitigen Lehrerin die Chance, eine Verbesserung herbeizuführen.

 

4.) Wenn sich das Problem nicht ändert, gib Deinem Lehrer bzw. Deiner Lehrerin Bescheid.

 

5.) Hospitiere in anderen Gesangsklassen, aber vermeide, dort schlecht über Deinen derzeitigen Lehrer bzw. Deine derzeitige Lehrerin zu sprechen. Dies ist nicht fair und macht keinen guten Eindruck.

 

6.) Auch wenn es Dir vielleicht schwerfällt: bedanke Dich am Ende des Unterrichts bei Deinem derzeitigen Lehrer bzw. Deiner derzeitigen Lehrerin. Erkenne seine bzw. ihre Leistung an.

 

Fazit: Es hat eben nicht sein sollen, ist aber keine Katastrophe!

1.) Wenn Du den Eindruck hast, dass die Zusammenarbeit mit Deinem Schüler (Studierenden) bzw. Deiner Schülerin (Studierenden) nicht gut verläuft, sprich ihn bzw. sie in einem ruhigen Moment darauf an.

 

2.) Wenn Dein Schüler (Studierender) bzw. Deine Schülerin (Studierende) Dich anspricht und auf Probleme hinweist, versuche, die Botschaft zu hören und anzunehmen.

 

3.) Überlege, was Dein eigener Anteil sein könnte, um die schwierige Situation zu verändern.

 

4.) Nimm das Problem in die Hand und versuche die Situation zu verbessern.

 

5.) Wenn sich das Problem nicht lösen lässt, versuche, gemeinsam mit Deinem Schüler (Studierenden) bzw. Deiner Schülerin (Studierenden) eine gute Alternative zu finden.

 

6.) Auch wenn es manchmal schwerfällt, einen Studierenden bzw. eine Studierende ziehen zu lassen, denke daran, dass er bzw. sie noch auf dem Weg ist und jede Unterstützung braucht!

 

Fazit: Auch wenn es nicht angenehm ist, gehe souverän damit um!

1.) Wenn ein Schüler (Studierender) bzw. eine Schülerin (Studierende) in Deine Gesangsklasse wechseln möchte, überlege, ob Du Dir eine Zusammenarbeit mit ihm bzw. ihr vorstellen kannst.

 

2.) Sei Dir bewusst, dass ein Lehrerwechsel für den betreffenden Schüler (Studierenden) bzw. die betreffende Schülerin (Studierende) wahrscheinlich eine große Herausforderung darstellt.

 

3.) Begleite den Prozess des Lehrerwechsels defensiv, indem Du nicht schlecht über die vorhergehende Lehrperson sprichst oder Dich sogar mit ihren Leistungen schmückst. Es ist nicht verboten, macht aber keinen guten Eindruck.

 

4.) Auch wenn es manchmal schwerfällt: Versuche die Leistung der vorhergehenden Lehrperson zu würdigen.

 

5.) Tue alles, um dem Schüler (Studierenden) bzw. der Schülerin (Studierenden), einen sicheren Platz und einen guten Unterrichtsfortschritt in Deiner Klasse zu sichern.

 

 

Fazit: Faires Verhalten fällt auf Dich zurück!

[7] Anbei ein Vergleich zur Berufsordnung für Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen: https://www.therapie.de/psyche/info/fragen/beschwerden-in-der-psychotherapie/fehlverhalten-gemaess-berufsordnung/

[8] Hier ein weiterer Bezug zur Psychotherapie: In Deutschland darf frühestens ein Jahr nach Beendigung (!) einer Psychotherapie ein Verhältnis zwischen Psychotherapeut*innen und Patient*innen eingegangen werden, in Österreich sogar erst zwei Jahre nach Abschluss einer Therapie.

[9] An dieser Stelle soll explizit auf eine Vertiefung des sehr komplexen Themas „Diversität“ verzichtet werden, sondern exemplarisch auf die Unterschiede des Höreindrucks unterschiedlicher Stimmfächer Bezug genommen werden.


Dieser Artikel wurde in der VOX HUMANA (ISSN 1861-065X | Jahrgang 20.2 | 06.2024) veröffentlicht!




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